Nun haben wir ja bald Winter, der erste Schnee wird kommen. Ich weiß nicht ob ihr es wisst, – jede einzelne Schneeflocke hat ihre ureigenste Form!!! Und, – also ob dieses nicht seltsam genug und ein Wunder wäre -, würdest du sie erst auftauen und dann jenen Wassertropfen wieder zurück gefrieren, er fände stets seine, immer wieder gleiche, ureigene Form.
Und so ist es auch mit uns Menschen. Ein jeder hat seine Form, – seine ureigene Frequenz. Ein jeder verfügt über seine eingespeicherten Erfahrungen, Bilder, Prägungen, verzweigt, in einem immer unglaublicher werdenden filigranen Kunstwerk.
Nun gibt es da aber den „Vergleich“ – und er ist so alt wie der Mensch selbst. Wir recken die Hälse nach rechts – nach links, nach dem, was augenscheinlich noch kunstvoller, noch filigraner und so viel prachtvoller scheint. Alles was so „anders“ ist, scheint so viel attraktiver, als das „eigene Geäst“ seiner ungeliebten Zweige.
Wie vieler Zeit, Gedanken, Bemühungen unterziehen wir uns, in der Illusion, bald so zu sein wie das „Drüben“. Wie vielen Sehnsüchten, Hoffnungen, Verzerrungen geben wir uns hin, und verleugnen die eigene Pracht.
Und in all dem Sehnen, Strecken, Biegen, in Auflösung unseres „Allein-Seins“, geben wir sie auf, die kunstvollen Form. Die Symmetrie des wunderbaren STERNS löst sich die Filigranität des Seins erblasst und wird zu einem müden Tropfen.
Wofür all die Mühen und das Recken und Strecken, nach fremden Sternen, exotischen Gliedern und fremder Kunst, wenn doch das bleibt, was uns einst zugeteilt? Trotz Bestreben bleibt der Stern der gleiche. Gelöstem Tropfen steigt ewig stets der gleiche Stern im Silberglanz zurück.
Es ist entwürdigend, wenn der Mensch seine Individualität verliert und zu einem bloßen Rädchen im Getriebe wird.
Mahatma Gandhi (1869-1948), ind. Rechtsanwalt, Führer d. ind. Befreiungsbewegung