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Die meisten können sie nicht leiden – viele kennen sie: Die Prüfungsangst – die Angst zu versagen. In der Schule bei Klassenarbeiten, bei Prüfungen jeder Art, Vorstellungsgesprächen wurden wir häufig mit Anspannung durch Versagensangst konfrontiert.

Die Symptome sind lästig: schneller Pulsschlag, feuchte Hände, Konzentrationsmangel, Magenverstimmungen, hochroter Kopf, Black-Out, erhöhte Atemfrequenz, dies sind nur einige einer Vielzahl von Signalen, die für hohen Stress stehen.

Die Maßnahmen sind unterschiedlich. Viele Betroffene versuchen durch beruhigende Sätze, vermehrtes Lernen oder kleine Entspannungsübungen Herr zu werden, über dieses lästige Phänomen. Manche leiden allerdings so stark unter Versagensängsten, dass sie sich vereinzelt sogar längeren Therapien unterziehen müssen.

Die Angst ist die andere Hälfte von Mut.
Reinhold Messner

Es gibt durchaus kleine Tipps, die einem das Leben leichter machen können

Es gibt sie, die kleinen, effektiven Tipps für Angstgeplagte, die sich selbst aus der Patsche ziehen wollen, quasi der kleine „Notfallkoffern, wenn Not am Mann ist.

Deshalb für alle „Black-Outler“, „Aufregungszappler“, hypernervösen Zeitgenossen, hier die besten Tipps aus meinem Berater- und Coaching-Alltag:

  1. Schon vor der Prüfung ausreichend an Flüssigkeitsversorgung denken und am Morgen gesund frühstücken. Das Gehirn ist ein starker Energiefresser und braucht extrem viel Wasser!
  2. Den Kopf frei halten, um nicht in Panik zu verfallen! Wenn man sehr nervös ist, notfalls die Ablenkung suchen. Man steigert sich sonst in die Panik so richtig hinein. Versagensängste wachsen umso mehr, je länger man sie mit negativen Gedanken „füttert“. Deshalb unterhalte dich, lese was oder mach irgendwelche banale Arbeiten. Hauptsache Ablenkung!
  3. Langes, apathisches und bewegungsloses Warten vor der Prüfung vermeiden. Also nicht ewig vorm Prüfungszimmer warten. Besser: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Dadurch werden Adrenalin und Cortisol, unsere kleinen tückischen Stresshormone, abgebaut, die nach uralten Programmen für Flucht und Kampfsituationen gebildet werden. Deshalb Treppen steigen, durch die Gänge laufen, einmal um den Häuserblock. Dann kriegt man nicht den berühmten Black-Out und geht sehr viel entspannter in Prüfungen.
  4. Positives Denken hilft hier nachweislich. Häufig gesprochene Auto-Suggestionen und Affirmationen, wie: „ich schaffe das“, „ich antworte klar und sicher…“, „ich schreibe meine Prüfung vollkommen gelassen und ruhig“, beruhigen nachweislich. Der Blutdruck senkt sich, die Atmung wird ruhiger, Gedanken können klarer gefasst werden.
  5. Hüte Dich vor Menschen, die sich vor Prüfungen „verrückt“ machen. Stress und Panikgefühle in der Gruppe sind definitiv ansteckend, Unruhe und Ängste lähmen. Also raus aus „Stress-Versammlungen“, die sich gegenseitig den Puls beschleunigen.
  6. Unter Stress kann sich eine Atemfrequenz sehr schnell verdoppeln.
    Deshalb drossle die schnelle Atmung bewusst. Langsames und tiefes Durchatmen wirkt oft Wunder.Die absoluten Panik-Vögel unter uns, können auch mehrmals für 30 Sekunden ganz die Luft anhalten. Das hilft ungemein aus der Angst-Atmung auszusteigen und augenblicklich ruhiger zu werden.
  7. Und dann gibt es da auch noch den netten Spruch, den meine Mutter immer zu sagen pflegte: „Stell Dir die Leute nackt vor, dann verliert man die Angst vor ihnen“. Aber den kennt Ihr ja sicherlich auch.
    Ob der nun wirklich hilft, sei dahin gestellt. Allein die bloße Vorstellung diesbezüglich „freigelegter“ Prüfer könnte doch bei manch einem erst recht einen regelrechten Panikanfall auslösen. Aber das könnt Ihr Euch dann ja mal selbst beantworten.

Prüfungen sind deshalb so scheußlich, weil der größte Trottel mehr fragen kann, als der klügste Mensch zu beantworten vermag.
Charles Caleb Colton